MONTAG, 06.05.19

Nach einem aufregenden Flug von Stockholm nach Umeå, reisten wir am Montagmorgen mit dem Bus zur Schule. Dort wurden wir herzlich von unserem Mentorin Anna in Empfang genommen. Wie bei Schweden so üblich, wurde uns bei einer Tasse Kaffee die Schule und ihre Struktur vorgestellt. Anna erzählte uns, dass sie Klassenlehrerin einer Regelklasse der Klassenstufe 5 ist. Sie stellte uns den Stundenplan ihrer Klasse vor und gab uns eine Übersicht über mögliche Hospitationsstunden für die Woche, ermutigte uns jedoch überall dort zu hospitieren, wo wir es für interessant hielten. Das gesamte Kollegium war über unser Kommen informiert worden und hatte sich bereit erklärt uns als Hospitationsgäste willkommen zu heißen. Ein tolles Gefühl!

Unsere erste Unterrichtsstunde führte uns in Annas 5. Klasse und den Biologieunterricht. Thematisch ging es um das menschliche Nervensystem. Nach einer kurzen medialen Einführung erarbeiteten die Schüler mit Hilfe des Fachbuches ein Arbeitsblatt, welches die wesentlichen Funktionen des Nervensystems zusammenfasste.  

Der erste Eindruck war für uns etwas befremdlich. Die Haltung der Schüler wirkte unkonzentriert und lustlos, einige Schüler lagen oder saßen auf den Tischen, beschäftigten sich mit Scheren oder Bällen und wirkten tendenziell eher abwesend. Eine gemeinsame Besprechung der Arbeitsergebnisse wurde nicht vorgenommen. Trotz aller individuellen Besonderheiten hatten alle am Ende das Arbeitsblatt bearbeitet, wobei die Antworten recht unterschiedlich ausgefallen waren.

Anschließend gingen wir mit den Kindern zusammen zum Mittagessen. Dies findet in einem extra Gebäude statt und ist für alle Kinder kostenfrei. Es gibt jeden Tag die Auswahl zwischen einem vegetarischen und „normalen“ Essen. Im Laufe der Woche zeigte sich, dass alle Kinder an dem Mittagessen teilnehmen, jedoch die Meinungen über die Qualität des Essens genauso vielfältig sind, wie bei uns.

Als nächstes stand Englischunterricht auf dem Stundenplan. Hier bestätigte sich, was sich schon beim Mittagessen angedeutet hatte. Die englische Sprache ist in dem schwedischen Alltag allgegenwärtig und wird von den Kindern nicht als Fremdsprache wahrgenommen. Besonders in ihrer Freizeit, beim Computer spielen bzw. Fernsehen schauen gibt es überwiegend nur englischsprachige Angebote. Dementsprechend sicher und wortgewandt sprachen, lasen und schrieben die Schüler in dieser Sprache. Im Unterricht wurde das Märchen „Rotkäppchen“ vorgestellt, welches in verteilten Rollen vorgelesen und danach besprochen wurde. Einige Jungs zeigten hier ganz besonders ihre schauspielerischen Fähigkeiten.

Auf der wöchentlich stattfindenden Teamversammlung nutzen wir nochmal die Gelegenheit uns dem gesamten Kollegium vorzustellen. Thematisch wurden Termine und Ereignisse in der kommenden Woche angesprochen, Arbeitsergebnisse aus einzelnen Arbeitsgruppen vorgestellt bzw. Raum zur Klärung schulischer Angelegenheiten gegeben.

 

Überwältigt von den vielen Eindrücken fuhren wir zurück ins Hotel.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0