DONNERSTAG, 09.05.19

Der vierte Hospitationstag startete mit Klavierunterricht für die Musikklasse der 4. Jahrgangsstufe. Die Klasse war dazu aufgeteilt auf 2 Gruppen. Eine Gruppe spielte Klavier und die andere Gruppe machte Unterricht mit einer anderen Lehrerin. Jedes Kind konnte somit an einem e-Piano üben. Alle Kinder übten das Klavierspielen über Kopfhörer, sodass es im Raum komplett still war. Die Musiklehrerin nutze eine Kamera, um den Kindern den Fingersatz bzw. die Akkorde beim Spielen zu zeigen und zu erklären. Am Ende der Unterrichtsstunde versuchten die Kinder mittels Akkordspiel einen Popsong zu begleiten. Sämtliche Lieder konnten durch die entsprechende Software in ihrer Geschwindigkeit reguliert werden.

Anschließend ging es zu den Drittklässlern. Auch diese wollten wir einen Teil ihres Unterrichtstages begleiten. Zunächst erzählte mir Linda, die Lehrerin, einiges über das Lehrmaterial und die Gestaltung des Unterrichts. Auch hier gab es wieder ein Lesebuch, das 3-fach differenziert war. Aufbauend auf dieses Buch wurden alle Übungen in den Arbeitsheften gestaltet. Sowohl für das Leseverständnis als auch Grammatik- und Rechtschreibübungen. Während unseres Gesprächs ergab sich, dass es auch in Schweden staatliche Schulleistungstests gibt, die in der 3., 6. und 9. Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Die Kinder müssen hier Testaufgaben in Schwedisch, Mathematik und Sachunterricht/Naturwissenschaften bewältigen.

Nach dem Gespräch mit Linda stand der Englischunterricht an. Josefine, die Englischlehrerin, hatte für die Kinder und uns eine aktive Stunde vorgesehen. So mussten wir den Kindern einiges über uns und unsere Schule erzählen (auf Englisch). Entweder Josefine oder eines der Kinder hat es dann ins Schwedische für alle übersetzt. Da die meisten Kinder noch nie in Deutschland waren, erzählten wir anhand von Bildern etwas über das Land. Über „Google-Earth“ konnten wir dann auch unserer Schulgebäude zeigen. Es war eine sehr schöne Stunde.

Aufgrund des vielen Redens hatten wir uns die Mittagspause mehr als verdient. Wir verbrachten diese auch mit den Kindern und Lehrern der 3. Klassen. Anschließend ging es weiter mit Mathematik bzw. Informatikunterricht. Die Klasse wurde wieder in 2 Gruppen geteilt. Eine Gruppe hatte hierbei bei ihrer Klassenlehrerin Mathematikunterricht und die andere Gruppe sollte mit Josefine einfache Programmieraufgaben ausführen. Die „Informatikkinder“ erhielten zunächst eine genaue Instruktion, worin ihre Aufgabe besteht. Einzelne Schritte wurden erklärt und den Kindern lag auch nochmal als Script vor. Anschließend musste jedes Kind mittels einer App eine Figur so programmieren, dass sie sich bewegt, dass der Hintergrund eine bestimmte Farbe hat und dass die Figur Geräusche von sich gibt. Den Kindern gelang dies sehr gut. Man merkte, dass die Schüler/innen den Umgang mit dem Computer gewohnt sind und ihnen diese Aufgaben nicht schwerfielen.

Die „Mathekinder“ übten an individuellen Schwerpunkten. Einige Kinder hatten schon Übungsaufgaben der vierten Klasse und wieder andere sehr leichte Aufgaben vom Anfang der 3. Jahrgangsstufe. Die Lehrerin erklärte uns, dass am Ende des Schuljahres der Mathematiklehrgang abgeschlossen sei und nun die Kinder sehr individuell an ihren Schwerpunkten arbeiten könnten.

Zum Abschluss des Tages konnten wir noch einmal den Musikunterricht der Musikklassenkinder beiwohnen. Die Viertklässler, die wir bereits am Morgen beim Klavierunterricht beobachten durften, sollten nun im Gesang unterrichtet werden. Für uns gab es ein Wiedersehen mit Anna, die am vorherigen Tag auch die Kinder der 1. Klasse unterrichtete. Anna ist neben ihrer Tätigkeit als Gesangslehrerin auch an der Oper in Umeå als Sängerin angestellt. Sie gibt in vielen Schulen zudem Musik/Gesangsunterricht. Was auffällig ist, dass die Musikklassen in jedem musikalischen Bereich von anderen Lehrern/Experten unterrichtet werden. Anna versprühte in jedem Fall eine ganz besonders positive Stimmung. Die Kinder haben begeistert die Singübungen mitgemacht und mit großer Freude die Lieder gesungen. Sie schaffte es auch den letzten Muffelkopf aus der Reserve zu locken und für ihren Unterricht zu begeistern. Die Qualität des Gesanges war außerordentlich hoch. Wir waren begeistert von Anna, den Kindern und den schönen schwedischen Liedern. Mit Ohrwürmern aus den Filmen von „Pippi Langstrumpf“ verließen wir beschwingt und sehr positiv den Musikraum.

 

Am Nachmittag hatten wir noch ein Gespräch mit Elisabeth, der Schulleiterin. Sie beantwortete alle unsere Fragen und erzählte uns etwas zum schwedischen Schulsystem sowie zu den Schulen und Institutionen in Umeå. 

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