DIENSTAG, 07.05.19

Der Dienstag begann mit einer Mathematikstunde in der vierten Klasse. Johanna eröffnete die Stunde mit einer Knobelaufgabe. Die Lösung der Aufgabe sollte zunächst jeder für sich in Angriff nehmen. Nach ca. 3 Minuten stellte jeder Schüler seinen Lösungsweg einem Partner vor und nach kurzer Diskussionszeit wurde dann ein gemeinsamer Lösungsweg auf eine Art analoges „Whiteboard“ geschrieben. Dies ist ein abwischbares DIN A4-Blatt, welches mit Folienstift beschrieben werden kann. Gemeinsam stellten sich die Schüler ihre Lösungswege vor und Johanna fasst anschließend nochmal die wesentliche Lösungsschritte und die richtige Lösung zusammen. Daran anschließend folgte eine Stillarbeitsphase zum Umrechnen von Masseeinheiten. Dabei arbeitete jeder in seinem Tempo Aufgaben aus dem Lehrbuch ab und konnte sie anschließend selbst kontrollieren.

 

Im Gegensatz zum ersten Eindruck der fünften Klasse, zeigte sich die vierte Klasse strukturierter und motivierter in ihrer Arbeitshaltung. Ganz selbstverständlich wurden benötigte Hilfsmittel wie z.B. eine 1x1 Tabelle oder Kopfhörer von den Schülern organisiert und eingesetzt. Mit Hilfe von „Ampelhütchen“ konnten die Schüler Unterstützungsbedarf anzeigen. Die Farbe „grün“ steht für keinen Unterstützungsbedarf, „gelb“ erbittet die Unterstützung von einem Mitschüler und „rot“ signalisiert, es ist Hilfe von der Lehrkraft notwendig.

Voller Vorfreude begleiteten wir die vierte Klasse nach einer kurzen Pause zum Musikunterricht. Es stand Ensemblespiel auf dem Stundenplan. Wir durften Johan kennen lernen, ein sympathischer Musikschullehrer, der nur den Ensembleunterricht an dieser Schule leitet. Bereits der erste Eindruck beim Betreten des Musikraums zeigte, wo die „Reise“ hingehen sollte. Neben akustischen Gitarren und Keyboards stand ein komplettes Bandinstrumentarium in diesem Raum. Johan erzählte uns, dass alle Schüler im Laufe der Grundschulzeit Grundfähigkeiten im Spielen der Gitarre sowie E-Bass, des Klaviers und Schlagzeugs erlernen. In rotierenden Besetzungen üben die Klassen Songs verschiedener Stile ein und führen sie zu verschiedensten Anlässen auf. Eine große Kooperation besteht hier mit der schwedischen Kirche. In der heutigen Stunde wurde die Besetzung für den selbst geschriebenen Abschlusssong zum Schuljahr festgelegt und Einzelstimmproben angesetzt. Nach einer kurzen Vorstellung des Songs, teilten sich die Schüler auf die einzelnen Stimmen (Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug und Gesang) auf und begannen mit dem Üben ihrer Stimme. Für die Begleitinstrumente Gitarre und Keyboard sollten Akkorde geübt werden, der Bass spielte eine einfache Basslinie und am Schlagzeug sollte eine einfache Begleitung im 4/4-Takt einstudiert werden. Der Übeprozess wurde immer nur punktuell von Johan unterstützt, die meiste Zeit waren die Schüler auf sich allein gestellt. Dementsprechend individuell wurde die Übezeit von den Schülern genutzt. Die sehr musikalischen Kinder beherrschten die Begleitung bereits nach wenigen Minuten, während andere Kinder noch mit dem Sortieren der Finger auf den Tasten bzw. Saiten beschäftigt waren. Nach 40 Minuten endete die Musikstunde mit einem Ausblick auf die nächste Stunde. Ich hätte mir eine Gesamtpräsentation der Arbeitsergebnisse gewünscht und fand die Umsetzung der Idee des Ensemblespiels noch verbesserungswürdig.

Nun stand erst einmal die Mittagspause auf dem Programm. Zusammen mit der fünften Klasse gingen wir danach zur Sporthalle, die ca. 10 Gehminuten von der Schule entfernt liegt. Es ist eine Mehrfelderhalle, die insgesamt von 5 Schulen in der Umgebung genutzt wird. Wir wurden herzlich von Rickard in Empfang genommen, der uns begeistert den Ablauf der heutigen Sportstunde vorstellte. An drei Stationen sollten die Kinder verschiedene Turnübungen ausführen. Es standen Übungen an Ringen, die Vorwärtsrolle, und eine Choreografie auf dem Schwebebalken auf dem Programm. Für Nachfragen von den Schülern zu den einzelnen Übungen hatte Rickard eine Übersicht mit QR-Codes zusammengestellt. Durch Einscannen des QR-Codes konnten sich die Schüler dann auf ihrem Smartphone die Übung auf einem YouTube-Video anschauen. Besonders spannend war daran, dass in der gestrigen Lehrerkonferenz noch einmal betont wurde, dass die unterrichtliche Nutzung von Smartphones nicht gewünscht ist... Mit einem gemeinsamen Spiel schließend, verließen wir zusammen mit der fünften Klasse wieder zu Sporthalle und kehrten zur Schule zurück. 

Mit einer Schwedischstunde endete der zweite Hospitationstag für uns. Dazu arbeiteten die Kinder mit der Software „Google Classroom“. Bei dieser Plattform kann die Lehrkraft den Kinder unterschiedliche Aufgabenstellungen zukommen lassen, welche online von den Kinder dann beantwortet werden. Der Vorteil daran ist, dass die Schüler die Möglichkeit haben, sich untereinander über ihre Arbeitsergebnisse auszutauschen, Tipps zu geben und trotz Krankheit immer auf dem aktuellen Arbeitsstand bleiben. Die Lehrkraft hat Zugriff auf alle Arbeitsergebnisse der Kinder, kann diese kommentieren und individuell bearbeiten. Das Einloggen und Arbeiten mit dieser Plattform war für alle Schülerinnen und Schüler vertraut und funktionierte ohne Schwierigkeiten. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0